Gestern morgen brabbelte Mausi schon fröhlich vor sich hin und heute war es nicht anders. Sie guckte hoch zu dem Schmetterling über ihrem Bett und erzählte angestrengt. An dieses zarte Stimmchen werde ich mich noch gewöhnen müssen, denn bisher beeindruckte sie mehr durch ihr unglaubliches Lungenvolumen wenn es ums Schreien ging und da war ihr Stimme eher dunkel. Aber jetzt wo sie brabbelt ist das Stimmchen ganz hell und zart und irgendwie ganz fremd.

Ups, wir dürfen unser Würmchen nicht mehr an"mähen", denn bei "mäh" verzieht sich ihr Mund zu einem Fluntsch, die Unterlippe beginnt zu zittern und dann geht die Sirene an. Das schaut so herzallerliebst aus, dass wir gar nicht damit aufhören wollen. mäh. mäh. määääääääh.

Mausi übt weiter fleißig sprechen und ist heute zu den spukintensiven Silben "bf" und "bs" gekommen. Hihi. Ganz süß, die kleine Schnute formt sich zu einem Kreis und dann wird ganz vorsichtig ganz viel Luft ausgeatmet.

Nachdem Mausi auf unserer großen Tour rund um den Block eingeschlafen war, hab ich noch einen Abstecher zu Plus gemacht, mehr gucken als kaufen, aber wie ich nun mal bin, gefunden hab ich trotzdem was und so stand ich nun samt Mausi schlafend im Kinderwagen an der Kasse. Der Herr vor mir in der Schlage, modisch gekleidet im blauen Jogginganzug mit Krücke, diversen Bierflaschen und einem verräterischen Duft, drehte sich um und ließ mich vor. Hätte er nicht gebraucht, Mausi schlief ja, aber nein, er bestand darauf. Gut. Ging ich also vor, aber er trat leider nicht wirklich zurück und dann drückte er mir noch ein Gespräch an die Backe, was Mausi denn sei, ob Mädchen oder Junge. Klar, rosa Nuckel, rosa Body und Jeanskleidchen mit rosa Blümchen sprechen keine eindeutige Sprache. Nein, er wies mich darauf hin, dass der regierende Bürgermeister ja auch rosa bevorzuge. Ich hab mir nicht die Mühe gemacht ihm zu erklären, dass ich der Meinung bin, dass bei einem 4 Monate altem Baby sich Homosexualität noch nicht wirklich erkennen läßt, egal ob rosa oder blau. Dann wurde mir noch übers Wetter berichtet, ich war ja auch noch nicht draußen um selbst mitzubekommen, dass es drückend heiß war, nö... Und die Trude vor mir kam partout nicht aus dem Hintern. Oh man, war ich froh, als ich endlich dran war, ich knallte der Verkäuferin meine Deos auf's Band und die 2 € gleich hinterher. Immerhin war sie schnell und ich in Windeseile raus dem Laden.

Heute Nacht rollte Mausi sich gleich um halb 1 Uhr auf den Bauch. Ich fühlte mich ein wenig wie im falschen Film, denn sie schläft dabei, sowohl beim Drumdrehen also auch beim Meckern darüber. Ich drehte sie also wieder auf den Bauch und sie schlief friedlich weiter, ohne Nuckel, soweit war ich noch gar nicht gekommen. Immerhin ließ sie sich fast 2 Stunden Zeit ehe sie wieder rumrollte, danach waren das dann nur noch 20 Minuten. Alles klar. Schlußendlich legte ich sie wieder zu uns in die Bettmitte. Um 4 Uhr wollte sie dann einen kleinen Nachtsnack. Ich staunte nicht schlecht, den Papa hatte sie an den äußersten Rand seiner Bettseite gedrückt und als Krönung stemmte sie auch noch ihr Beinchen in seinen Bauch als sie ihre Milch verputze. Freilich hab ich sie zurück in die Bettmitte bugsiert und den Papa angestupst, dass er ein wenig ranrücken soll. Schlaftrunkend erklärte er mir, dass er noch eine Handbreit bis zum Nachttisch Platz habe.

Okay, die Sache mit der Bauchlage ist eine ganz blöde Idee. Auch wenn Mausi heute Nacht gnädig war und sich erst um halb 4 Uhr das erste Mal auf den Bauch drehte und sich darüber lautstark beschwerte. Dafür wiederholte sie das Spielchen im 30 Minuten Rhythmus bis ich um kurz vor 5 Uhr die Nase voll hatte und sie zu uns ins Bett verfrachtete. Der Weg zum Zurückrollen ist schlicht und ergreifend so wesentlich kürzer.

Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das in der Nacht wach werden, Hunger haben und beim Trinken wieder einschlafen, nicht irgendwie einfacher war.

Mausi hat mich um 0:30 Uhr aus dem Bett gequengelt, weil sie sich auf den Bauch gewälzt hatte und das nun irgendwie doch nicht so prickelnd fand. Ich hab sie zurück gedreht, ihr den Nuckel wieder in die Schnute geschoben und sie schon schlief sie wieder. Als ich dann um kurz nach 5 Uhr auf's Klo gewatschelt bin, hab ich ihre Ärmchen gesehen. Der Papa erzählte mir, als er eine Stunde später aufstand, dass sie auf dem Bauch schlafen würde, sicherheitshalber hatte er sie gleich angestupst, ob sie leben würde. Der Stupser hat sie schlußendlich aufgeweckt, aber sie erzählte uns noch eine ganze Weile ehe sie hungrig wurde.

Gegen 14 Uhr haben wir das Würmchen eingepackt und sind zu meiner Schwiegermama gefahren. Es gab leckeren Mohnstrudel zum Kaffee und Mausi schlief eine kleine Runde, danach gab es noch eine Milchflasche und dann ging es rüber nach HelleMitte zum Piratenfotos machen. Natürlich war das schicke große Boot abgesperrt, war ja nicht anders zu erwarten gewesen. Also haben wir einige Fotos mit den freistehenden Figuren gemacht, aber Mausi mochte die Piraten nicht wirklich und tat ihren Unmut lauthals kund.

Jetzt muss ich mich aber wirklich mal langsam um ein normales Fotoalbum kümmern.

Nach dem Wochenendeinkauf haben wir Mausi bei meiner Schwiegermama abgegeben, dann schnell den Einkauf nach Hause gebracht und wieder zurück zur Schwiegermama zum Kaffee trinken. Als wir zu 16 Uhr zur Piratenshow losgehen wollten, öffneten sich kurzfristig die Himmelsschleusen und ließen Sturzbäche hinab. Hhm, von Regen war im Wetterbericht ja nun nicht wirklich die Rede. Aber so schnell wie der Regen kam, hatte er auch wieder aufgehört. Die Piratenshow war wegen des Regens unterbrochen worden, so dass wir eigentlich nichts verpaßt hätten, wäre dem freundlichen Sohn vom Papa nicht spontan eingefallen, dass er nun doch hunger hat. Ich verspürte das dringende Bedürfnis ihm den Hals umzudrehen und dieser Wunsch verstärkte sich noch mehr, als wir schlußendlich im - freilich nicht klimatisierten - Atrium standen und warten durften bis Junior drei Hamburger verdrückt hatte.

Das die Piratenshow nicht wirklich war, was der Name versprach konnte keiner wissen, aber etwas mehr hätte ich gerne schon gesehen. Aber nein, auf Wunsch eines einzelnen Kindes gingen wir weiter. Immerhin bereitete die Berliner Feuerwehr dort grade eine kleine Dusche für die Kinder vor. Das war eine mordsgaudi für die Zwerge. Junior stellte sich auch da wieder an, aber stand im Endeffekt dann doch unter dem Wasserstrahl. Man wäre das einfach, wenn er nicht vor allem und jedem erst Theater machen würde.

Auf dem Rückweg machten wir noch jede Menge Fotos von und mit den Piraten, das verschlief unser Mäuschen dann natürlich. Anders kennen wir sie ja nicht. Also werden wir morgen noch mal bei der Schwiegermama zum Kaffee aufschlagen und es dann noch mal probieren.

Nach den gestrigen Übungen war es ja nur noch eine Frage der Zeit und nun hat sie es endlich geschafft. Gleich nach dem Wachwerden bei uns im Bett hat Mausi das Drehen wieder geübt und schau da, sie ist rum und weil es so schön war hat sie gleich die nächste Drehung auf den Bauch nachgelegt.

Auf der Wickelunterlage geht es aber noch viel einfacher, das mußte der Papa beim Windeln wechseln feststellen. Oha, das war es mit der ruhigen Zeit!!!