Dienstag, 30. Oktober 2007

Der 90. Geburtstag...

Argh, ich bin am Montag um 6:30 Uhr aufgestanden, diese Zeit ist mir inzwischen schon richtig fremd geworden, aber da mußte ich durch und überstanden hab ich es auch. Kurz nach 8 Uhr stand ich dann mit Sack und Pack und Tüten Ostbahnhof und plünderte die dort ansässigen Drogeriemärkte, Zeitschriftenstände und Nahrungsmittellieferanten ehe ich mich, die Mama nicht findend, auf den Bahnsteig begab und sie dort fand. Ja ja, so ist das in unserer Familie, wir telefonieren zwar am Abend zuvor, weil ich keinen Radiergummi finde, aber das wir uns einen Treffpunkte einfallen lassen, nööööö. Pünktlich um 8:40 Uhr fuhr unser ICE ein und schätzungsweise eine halbe Stunde später hatte ich den Großteil meines Proviants schon verfuttert, sehr clever, denn in Düsseldorf sollten wir erst um 13 Uhr und in Hilden Süd um 13:28 Uhr sein. Es kam freilich wie es kommen mußte, statt über Bochum fuhren wir aufgrund einer Baustelle über Gelsenkirchen und hatten prompt 16 Minuten Verspätung, somit war die S-Bahn weg und die Enkelin des Geburtstagskindes stand 20 Minuten länger im Regen.
Unsere Übernachtungsgelegenheit war ein kleines Hotel am Rande von Hilden, mit einem brummeligen Hausherren, dem man vielleicht mal ein Handbüchlein zum Thema höflicher Umgang mit Gästen schenken sollte. Ohne seinen Blick von den Reservierungslisten zu heben, konnte er auch schlecht feststellen, dass ich nicht mein Papa war und somit meine Mama und ich kein Ehepaar waren, immerhin veranstaltete er nur ein kleines Drama. Das Gemäuer war alt, die Zimmer schlicht, unseres aber direkt unter dem Dach, für eine Nacht völlig ausreichend. Eine gute Stunde hatten wir Zeit uns frisch zu machen, ehe besagte Enkelin uns wieder abholen und zum Geburtstagskind fahren würde.
Als wir in dem kleinen, mit Teppich ausgelegten Hausflur standen und das Geburtstagkind, meine Großcousine, in ihrem betagten Alter die Tür öffnete, war mir schon ziemlich mulmig zu mute. Gingen mir doch ihre Worte, das Leben zu genießen und erst hinterher Kinder zu bekommen, plötzlich nicht mehr aus dem Kopf, das hatte sie mir zwar vor fast 7 Jahren gesagt, aber auf einmal waren sie wieder da. Sie freute sich so sehr mich zu sehen, nahm mich fest in ihre dürren Arme, doch ihr Blick verriet, dass sie meinen nicht mehr ganz so kleinen Bauch sofort gesehen hatte, sagen tat sie jedoch nichts. Wenig später saßen wir im Wohnzimmer, es gab Sekt und Orangensaft, pur oder gemixt oder pur. Ihr Wunsch endlich ihrem geliebten, aber längst verstorbenen Mann folgen zu dürfen, ließ mich mit den Tränen kämpfen. Sie hat ihn schon so oft geäußert doch bisher blieb er ihr immer verwehrt. Zum wiederholten Male wurde der Besuch des Oberbürgermeisters beziehungsweise seiner Sekretärin erzählt und bis 17:30 Uhr waren schließllich alle Gäste eingetrudelt, so dass wir wieder aufgescheucht, auf diverse Autos verteilt und zum Restaurant chauffiert wurden.
Was für ein Restaurant. Ein Kellner, der mir an der Tür meine Jacke abnimmt, wow. Ein Saal mit einer riesigen, wunderschön gedeckten Tafel, ein vor sich hin knisternder Kamin, es war herrlich. Zur Begrüßung gab es wieder ein Gläschen Sekt, vermutlich war es Champagner, aber was weiß ich, ich hab wieder ein Glas Orangensaft getrunken. Die Familie und Freunde, mehr alt als jung, aber bei einem 90. Geburtstag nicht anders zu erwarten, verteilte sich an kleinen Tischchen, man gab seine Begeisterung der Räumlichkeit kund, überhäufte die Enkelin mit Lob über ihren guten Geschmack und erzählte von der guten, alten Zeit. Der Gruß aus der Küche wurde angekündigt, die Gäste nahmen ihre Plätze ein und ich wählte - fälschlicherweise - den Platz ganz vorn, nahe dem Kamin. Der Abend wird mir noch lange eine Lektion zum Thema Kamin sein, denn schon nach einer halben Stunde, wünschte ich mir nicht sehnlicheres den Moment herbei, in dem das letzte Holz verbrannt und die Glut verglimmt wäre. Nach dem hauchdünnen Scheibchen Merrettichterrine mit Rote Bete-Gelee an Fischfiletchens, folgte eine Feldsalätchen mit gepökelten Entenbrutscheibchen und einem Kürbiscremeschaumsüppchen mit gerösteten Pinienkernen, der Hauptgang war für mich Filet vom Rehrücken an einer Variation von Gemüse und Kartoffelrösti mit Preiselbeeren mit einer äußerst leckeren Portweinsauce und zum Dessert Zimteis mit marinierten Pflaumen auf Marsallazabaioneschaum. Oh ja, ich liebe diese vornehme Küche, mit ihren minimalistischen Portionen. Als während der Hauptspeise die Enkelin zu meiner Linken ihrem Göttergatten zuflüsterte, dass sie jetzt schon satt sei und man das Dessert doch noch etwas herauszögern sollte, legte sich meine Stirn in leichte Falten und ich grübelte, ob ich nicht irgendwo in der Nähe des Hotels ein Werbeschild einer bekannten Fastfoodkette gesehen hatte um dort meinen Hunger halbwegs zu stillen. Mama zu meiner Rechten wies mich zum vermutlich zehntausendsten Male daraufhin, dem Geburtstagskind unbedingt noch zu sagen, dass ich schwanger bin. Hallo? wie sagt man das? Schlußendlich faßte ich mir dann doch ein Herz, setzte mich auf den freien Platz neben ihr und noch ehe ich etwas sagen konnte, fragte sie mich, wie es der werdenen Mutter ginge. Das nenne ich Massel gehabt.
Um 8:30 Uhr sollte heut für mich die Nacht vorbei sein, aber Mama trabte schon um kurz vor 8 Uhr unter die Dusche, so dass von Schlafen nicht mehr die Rede sein konnte. Das Frühstück ließ zu wünschen übrig. Wir bestellten uns ein Taxi zum Bahnhof, erwischten ohne Hast einen Zug eher als geplant und hatten dann unglaublich langweilige zwei Stunden Zeit bis unser Zug von Düsseldorf gen Heimat fuhr. Die Erkundung der Gegend rund um den Hauptbahnhof brachen wir rasch wieder ab und flüchteten in ein Restaurant um bei Apelstrudel und Vanillesauce die Zeit weiter totzuschlagen. Natürlich verzögerte sich auch unsere Rückfahrt, aber schließlich waren wir endlich wieder in Berlin. Hasi erwartete uns am Bahnhof, wir fuhren Mama heim und dann waren auch wir zu Hause, herrlich.

Mittwoch, 24. Oktober 2007

Meßwahn - die 1.

21. Woche = 104 cm

Dienstag, 23. Oktober 2007

Ab in den Meßwahn...

... nun bin ich also stolze Besitzerin eines hypermodernen Maßbandes. Mama hat ihres zwar nur sehr ungern rausgerückt und wollte mich eigentlich mit der Billigversion abspeisen. Schade nur, das dieses nach einem Meter bereits an seine Grenzen stieß. Mit der modernen Variante aus der Studie, an der sie mal teilgenommen hat, darf ich mich bis 1,50 Meter austoben. Nicht das ich dieses wirklich erreichen möchte, aber ich könnte, wenn ich wollte.

Also ran ans Bauchmessen...

Montag, 22. Oktober 2007

Barbietraumhaus oder Fussballverein???

Heute war nun also der Tag der Feindiagnostik und der erste Blick auf das Krankenhaus, das bei mir irgendwie als "Ort des Geschehens" auf Rang eins logiert. Naja, es war dunkel, vielleicht schaut es im Hellen ja besser aus. Ich weiß, dass es wurscht ist, wie es von außen ausschaut, wenn die medizinische Versorgung innen optimal ist, aber ein bißchen weniger trist wäre sehr schön.

Die Praxis der Feindiagnostik war ein wenig um die Ecke in einem netten, umglasten Neubau (schon eher meine Vorstellung) und großzügig geschnitten. Am Empfang wurde ich den Überweisungsschein, den Mutterpaß und die Krankenkarte los und bekam dafür ein Klemmbrettchen mit Zettelagen zum Ankreuzen, Ausfüllen und Unterschreiben. Kaum das ich saß und mich über den charmanten Fragekatalog (Alter, Größe, Gewicht - jung, zu klein, zu viel, hallo???) hermachte, begann ich ernsthaft in Schwierigkeiten zu geraten. Gut die Frage nach dem Alter beziehungsweise in dem Falle nach dem Geburtsdatum bekam ich problemlos beantwortet, die Größe ging auch noch, aber Gewicht vor der Schwangerschaft, aktuell, letzte Periode... Leutis, wenn ihr diese Fragen sinnvoll beantwortet haben wollt, dann grabbelt euch nicht gleich als erstes meinen Mutterpaß weg, da steht der ganze Kladderadatsch drin. Ich kam mir vor als würde ich das Rad neuerfinden. Immerhin meine circa-Antworten müssen ausreichend gewesen sein, oder sie haben vielleicht doch selbst im Mutterpaß nachgeschaut.
Hasi war begeistert, dass auch nach ihm gefragt wurde und auch er kam beachtlich ins Stottern als er nach Größe und Gewicht befragt wurde. Wir haben uns gemeinsam durchgearbeitet. Haben gelernt, dass man vieles, aber nicht alles sehen kann, dass man bei einer Ultraschalluntersuchung nicht erkennen kann, ob das Würmchen hinterher möglicherweise blind oder taub ist (gibt es wirklich Menschen, die das erwarten???) und das Feindiagnostik kein "Babyfernsehen" ist. Na gut.
Manchmal habe auch ich das Glück, das kleine Wünsche respektiert werden, denn uns empfing die Ärztin. Ansich ist es mir schnurz ob es ein Arzt oder eine Ärztin ist. Aber in diesem speziellen Fall, hatte ich mir schon bei der Terminvergabe gewünscht, dass ich die Dame bekommen, hat sie doch schließlich den gleichen seltenen Vornamen wie meine liebe Frau A.

Ein kurzes Vorgespräch und ab auf die Liege Baby guckenfeindiagnostizieren:

Die Frage, ob nun Barbietraumhaus oder der Fußballverein wurde als erstes gelüftet. Es hat sich für die billigere Version entschieden, das Barbietraumhaus. Wir bekommen also wirklich ein Mädchen. Ein sehr zappeliges, Purzelbäume schlagendes und frech ausschauendes noch dazu. Aber wer kann bei uns auch anderes schon erwarten??? Nun ja, der sportliche Teil liegt zwar weder in Hasi's noch in meinen Genen, aber warten wir's ab, das wird sich schon noch verwachsen...
Es ist ja schon recht erstaunlich, was die Technik einem so alles präsentiert, wir haben die Händchen mit samt der fünf Finger und die Füßchen mit den fünf Zehen ausgiebig bestaunen dürfen. 3,5 cm sind Füßchen groß (klein?), ist das winzig!!! Den Kopf, das Gesicht und sämtliche nur erdenklichen inneren Organe und alles zur Zufriedenheit der Ärztin. So gefällt mir das.

Auf der Heimfahrt haben wir schon mal diverse Mädchennamen aus der Liste der Möglichen gestrichen: Chantal und Mandy und etliche andere sind raus. Es wäre wahrscheinlich einfacher, wenn wir uns ein Namesbüchlein kaufen würden, alles streichen, was uns nicht gefällt und schlußendlich hoffen, dass noch einer übrig bleibt.

Mittwoch, 15. August 2007

Ein Mutterpaß und ein hochgradig giftiges Kaninchen

So, heute gab es auch für mich den kleinen, feinen Mutterpaß und den muß ich ab jetzt immer an der frau haben, ganz wichtig, hab ich dreimal zu hören bekommen... Aber so recht hab ich den Spaß dann doch nicht verstanden: Neben dem Heftchen, dass ich fortan in meinem Handtäschlein mit mir rumschleppen werde, hab ich auch ein kleines Kärtchen bekommen, auf dem ich eintragen soll, dass ich schwanger bin und wann der Termin ist und das soll ich dann auch in meine Handtasche stopfen. Ähm, klar, wenn ich dann also auf der Straße umkippen sollte und mein Retter beim Blick in meine Handtasche sich nicht am Portemonaie vergreift und das A5 große blaue Heftchen übersieht, dann wird er das Kärtchen finden, lesen, dass ich schwanger bin und die richtigen Rettungsmaßnahmen ergreifen??? Ich wage zu zweifeln.

Dabei fing der Arztbesuch ganz und gar nicht lustig an, denn a) waren dort allseits nur Damen im weitfortgeschrittenen Teil der Schwangerschaft, deren abschätzende Blicke mir irgendwie ein leichtes Unwohlsein bereiteten und b) hieß es Blutabhnehmen. Sowohl die Schwester als auch ich wurden positiv überrascht, auf den zweiten Pieks, an der von mir vorgeschlagenen Stelle auf dem Handrücken, floß das Blut und sogar in ausreichender Menge. Ich war schlicht weg begeistert. Danach kaute sie mit mir einen freundlichen Fragekatalog durch und schlußendlich kamen wir zu dem Thema Haustiere. Argh. Ich soll also ein hochgradig giftiges Kaninchen mein Eigen nennen, es bis März nächsten Jahres nicht mehr knuddeln und streicheln und die Reinigung des Käfigs Hasi überlassen!?!

Oh ja, ich sehe den Tag schon vor mir, an dem Hasi den Käfig alleine freiweillig reinigt. Das wird der Tag sein, an dem der Teufel mit aschfahlem Gesicht, Schneeflöckchen im Haupthaar und einer vereisten Schwanzspitze aus der zugefrorenen Hölle tritt und über den beschaulichen Alexanderplatz schreitet, begleitet von Menschenmassen, die diese Bilder mit ihren Camcordern und Handycams für die Ewigkeit und die Bild-Zeitung festhalten.

Schönes Szenario. Ich habe in der Tierklinik meines Vertrauens angerufen und die Toxoplasmosefrage an eine Frau vom Fach weitergeleitet. Die Antwort war schon mal nein, aber sie möchte sich zu diesem Thema noch mal belesen und ich soll mich doch einfach morgen noch mal melden.
Der Sicherheit halber bringt Hasi mir aber auch ein noch eine Packung Einweghandschuhe von der Arbeit mit.
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